Unsere Heimat empfing uns mit Aprilwetter. Bei strömendem Regen sind wir morgens aufgebrochen, nachdem wir vorher garnicht aus dem Womo aussteigen mochten, weil der Platz so verschlammt war. Aber das Stromkabel musste abgenommen werden und das Brauchwasser haben wir auch dort gelassen.
Unterwegs schien sogar irgendwann die Sonne und das Fahren wurde angenehmer, weil keine Wasserfontänen von anderen Fahrzeugen mehr störten. Dafür störten dann heftige Böen.
Wir sind über Luxemburg gefahren, wo der Diesel 1,49 € kostete. Dann über Belgien, eine Strecke, die landschaftlich sehr schön ist und am Fuße der Ardennen entlang führt. Ein großer Vorteil gegenüber deutschen Autobahnen ist, dass viel weniger Verkehr herrscht.
Am Schluss haben wir noch unseren PKW bei Birte und Normann in Beckrath abgeholt und sind mit beiden Fahrzeugen mittags zu Hause in Wassenberg angekommen. Dann ging das große Auspacken los! Abends gab es als schönen Abschluss Essen mit Birte und Normann beim Portugiesen in Schwanenberg.
Heute haben wir uns etwas schwer getan, einen geeigneten Übernachtungsplatz auf der Hälfte der restlichen Strecke nach Hause zu finden. Die beiden netten Plätze an der Mosel, die wir bisher kennen, lagen zu nah am gestrigen Übernachtungsplatz.
Schließlich sind wir von der Autobahn abgefahren Richtung Stellplatz von Amnéville. Bevor wir ihn erreichten, fanden wir ein geöffnetes Lokal zum Mittagessen mit ausreichend großem Parkplatz daneben. Das Foto vom Lokal zeigt nicht, wie gut besucht es war, aber einen Eindruck von der Einrichtung und unseren Tisch für zwei.
Von da aus hatten wir es nicht mehr weit zum Stellplatz nahe einem Freizeitpark mit Zoo, Eisbahn, Thermalbad, Schwimmbad mit Wasserrutschen, Kinokomplex, Hotels und Lokalen. Während eines Spaziergangs sahen wir, dass fast alles bis auf das Thermalbad geschlossen und ziemlich ausgestorben war. Auch auf dem Womoplatz verteilten sich die Wohnmobile gut. Wir begrüßten, dass es an jedem Platz einen Stromanschluss mit 16 Amp gibt. Wir haben zwar während der Reise ab Spanien unsere Lithiumbatterie an keiner Steckdose aufzuladen brauchen, aber jetzt nutzen wir die Chance, sie einmal richtig vollzuladen. Zu Hause stellen wir das Wohnmobil dann ohne Stromanschluss ab.
Bevor wir früh gegen neun Uhr losgefahren sind, haben wir am Stellplatz das Brauchwasser abgelassen und Frischwasser getankt. Alles gut eingerichtet! Allerdings muss man die ganze Zeit einen Knopf drücken und das Wasser fließt sehr langsam. Anschließend sind wir zur billigsten Tankstelle auf unserer Strecke bei Intermarché gefahren, an der viel Betrieb herrschte und jeder nur für 30€ Sprit bekam. Wir haben versucht, zweimal zu tanken, was uns aber verwehrt wurde.
Wir hatten aber genug Diesel im Tank, um ohne anzuhalten nach Beaune fahren zu können.
Spektakulär immer wieder die Fahrt auf der Autobahn an der Rhône entlang und durch den Tunnel in Lyon.
Als wir mittags in Beaune angekommen waren, sind wir den kurzen Weg vom Stellplatz in die Stadt gegangen, haben uns einen sonnigen Platz vor einer Brasserie gesucht und sehr lecker gegessen.
Nachmittags sind wir nochmal zum Stadtbummel aufgebrochen und zuerst zum mittelalterlichen Hospital gegangen, dem Hôtel de Dieu, das auch Pilgerherberge war und vom 15. Jahrhundert bis 1971 in Betrieb gewesen ist.
Den Innenhof haben wir nicht besucht, weil uns der Eintritt zu teuer war, aber vom Foto kann man ihn sich vorstellen.
Das alte Sparkassengebäude daneben gehört auch zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Beaune liegt im Burgund und überall in der Stadt liegen Weinkellereien.
Gasthäuser gibt es auch an jeder Ecke.
Ein markantes Gebäude ist das Maison du Colombier von 1572.
Obwohl wir ziemlich städtisch in Girona übernachtet haben, waren es ein wirklich ruhiger Platz und eine ruhige Nacht.
Um sieben Uhr sind wir aufgewacht und um neun Uhr gestartet. Zuerst zu einer Tankstelle mit „preiswertem“ Diesel von 1,43€/l in einem Industriegebiet bei Figueras nahe der Autobahn. Dann ging die Fahrt Richtung spanischer Grenze, die wir bei La Jonquera erreichten, und weiter auf der Autobahn parallel zum Mittelmeer über Perpignan, Montpellier, Nîmes. Nördlich von Avignon haben wir die Rhône überquert und die Rhônetalautobahn nordwärts fahrend war es nicht mehr weit zu unserem heutigen Ziel, dem Örtchen Saint-Paul-Les-Trois-Châteaux, dessen kommunalen Wohnmobilstellplatz wir schon einmal im November 2021 genutzt hatten.
Seitdem hat die Gemeinde sogar einen vom Parkplatz separierten Stellplatz für Wohnmobile eingerichtet, sodass man sich nicht mehr mit den PKW die Plätze teilen muss.
Die von einer Mauer umschlossene Altstadt liegt direkt neben dem Parkplatz und ist zum großen Teil schön restauriert. Mittendrin der Marktplatz, von dem viele Gassen ausgehen.
Durch eine kommt man zur Kathedrale und zum daneben liegenden Rathaus.
Es gibt viele Stadttore und vor einem saßen Leute auf einem Platz in der Sonne bei einer Brasserie, während ein Baum seinen Frühjahrsschnitt bekam.
Wir sind durch ein anderes Tor wieder hineingelangt in die Altstadt und dann zurück zum Womoplatz gegangen.
Nach einer ruhigen Nacht am Ebro haben wir bei der Abreise noch günstig in Deltebre getankt. An Feldern, die für den Reisanbau vorbereitet sind, sind wir zur Autobahn zurückgefahren. Heute herrschte viel Betrieb, auch viele Wohnmobile auf der Heimfahrt waren unterwegs.
Wir sind nach Girona und dort auf den eingezäunten Wohnmobilplatz bei Parking Vayreda in der Stadt gefahren, der sehr eng, aber sicher vor Einbrechern ist.
Sofort nach der Ankunft sind wir losgegangen bis zur Plaça de la Independencia in der Neustadt, um zu Mittag zu essen.
Das Xibarri bot eine gute Auswahl an Mittagsmenüs.
Anschließend sind wir zum Womo zurückgekehrt und haben Siesta gehalten. Beim Verlassen des Platzes konnten wir schon die Kirchtürme in der Altstadt auf dem anderen Ufer des Ríu Onyar sehen, der durch die Stadt fließt und in den Ter mündet.
Nachmittags um fünf sind wir wieder losgegangen. Vorbei an einigen schönen Jugendstilgebäuden gelangten wir zu einer Fußgängerstraße und auf die Brücke Pont de Pedra über den Rìu Onyar, von der aus bunte Häuser am Flussufer zu sehen sind.
Parallel zum Fluss sind wir über die Hauptgeschäftsstraße Rambla de la Llibertad in Richtung ehemaliges jüdisches Viertel gebummelt.
Auch hier stehen Jugendstilhäuser und von der nächsten Brücke Pont de les Peixateries Velles haben wir nochmal einen Blick auf die Häuser am Fluss geworfen.
Vom Fluss sind wir dann bergauf in das größte erhaltene Quartier jüdischen Lebens in Europa gestiegen, aus dem die Bewohner 1492 von den katholischen Königen Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragon vertrieben worden sind.
Vom jüdischen Viertel über Treppen sind wir noch weiter nach oben zur Kathedrale gestiegen, die am höchsten Punkt über der Stadt erbaut wurde. Ihr Kirchenschiff ist die größte gotische Halle der Welt, das wir leider nicht ansehen konnten.
Über die große Treppe ging es wieder hinunter in die Altstadt.
Hier haben wir kurz in den Park und auf die Häuser unterhalb der Kathedrale geschaut.
Hinter der Basilica de Sant Feliu konnten wir bergab zurück an das Flussufer kommen.
Von der Brücke aus sahen wir rückblickend die bunten Häuser nochmal sehr schön vom im Abendlicht beleuchtet.
Zum Morgenkaffee beschien uns schon die Sonne, nachdem wir eine weitgehend ruhige Nacht verbracht hatten. Uwe hatte allerdings morgens gegen vier Uhr aus der Stadt seltsame Geräusche gehört, die er den Fallafestlichkeiten zugeordnet hat.
Wir sind beizeiten Richtung Ebrodelta aufgebrochen und hatten Glück, bei der Ankunft gegen ein Uhr mittags auf dem Womoplatz von Deltebre einen Platz mit Sicht auf den Ebro zu bekommen.
Kurz vor seiner Mündung ist der mit 910 Kilometern Länge zweitlängste Fluss der iberischen Halbinsel beeindruckend. Ungewohnt für uns Rheinländer ist, dass es kaum Schiffe gibt.
Sonntagsausflügler gab es bei dem schönen Wetter im Lokal neben dem Parkplatz, viele Spaziergänger, Radfahrer und auch Angler.
Bei einem Spaziergang sahen wir noch Apfelsinen und Zitronen an den Bäumen, blühende Obstbäume und zart grüne Blätter.
Ein zauberhafter Frühlingstag, der auch sehr schön endete.
Eigentlich hatten wir uns heute nochmal auf Musik und Tanz in Isla Plana gefreut, aber es war trübes Wetter vorhergesagt und wir haben gestern beschlossen, heute langsam gen Heimat zu starten. Bis wir bezahlt, die Fahrräder aufgeladen und getankt hatten, war es nach elf Uhr geworden. Aber wir hatten uns nicht viel vorgenommen und gegen 14 Uhr erreichten wir die Wohnmobilplätze der Kleinstadt Pego oberhalb von Dénia.
Die speziellen Wohnmobilplätze, an denen es Elektrizität gibt, waren schon belegt. Wir haben Solarpaneele, können gut frei stehen und haben etwas weiter dahinter geparkt.
Es ist eine ruhige Gegend, zumindest jetzt am Wochenende. Wir haben später am Nachmittag einen Spaziergang in den historischen Ortskern von Pego unternommen.
Durch einen Torbogen im Rathaus kamen wir auf einen Platz, auf dem wir als erstes ein kleines Mädchen in Tracht sahen. In diesen Tagen feiert man im Distrikt Valencia überall das Frühlingsfest Fallas, so auch hier an diesem Wochenende. Leider war ein Umzug schon heute früh um sechs Uhr mit der Falla, einer Puppe aus Pappmaché, durch den Ort gezogen. Morgen wird sie dann verbrannt, wie bei uns zu Hause der Karnevalsgeist Hoppeditz. Alles Bräuche zum Winterende.
Am selben Platz steht auch die älteste Kirche von Pego, die von außen schmucklos, aber innen barock gestaltet ist.
Als wir wieder herauskamen, wandelten zwei weitere Mädchen in Tracht vor uns her.
Ein ehemaliges Stadttor gibt es noch, dahinter ein Gasse mit schön restaurierten Gebäuden, darunter eines der ältesten, 1675 von Familie Sala erbaut, nach der auch das Stadttor benannt ist.
Am nahe gelegenen Plätzchen steht die Barockkapelle Ecce Homo, die früher auch als Hospital und Pilgerunterkunft diente.
Zum Abschluss kamen wir an der Kapelle Sant Miquel vorbei, vor der noch eine Tribüne stand, die wohl heute früh Start oder Ziel des Umzugs war.
Es war nicht weit zurück zum Womostellplatz, der von der Abendsonne beschienen wurde.
Heute waren unsere Fahrradakkus beide vollgeladen und so konnten wir die Rundfahrt machen, die wir neulich abbrechen mussten.
Dieses Mal noch ein paar Eindrücke vom Gelände, das eigentlich mehr für Mountainbikes geeignet ist als für unsere E-bikes.
Wir sind aber gut oben angekommen und dann hinuntergerollt nach Casas de Tallante, vorbei an wunderschönen alten Olivenbäumen, wie man sie hier selten sieht.
Auf der Landstraße kamen wir von Los Ruices über den nächsten Pass, 352 Meter hoch, und hatten eine phantastische Sicht in das Tal und auf die See.
Bei Isla Plana erreichten wir die Uferstraße und unser Zuhause.
Gestartet waren wir heute Morgen, um im Zubehörladen für Campingbedarf in Isla Plana einen Schlauch zu kaufen. Die richtige Größe war ausverkauft und wir plötzlich frei, etwas anderes zu unternehmen. Da fiel Gisela die Empfehlung von Womobekannten ein, den Weg durch die Rambla de Cañar zu erkunden, der neben dem Campingplatz bergauf losgeht.
Zuerst fuhren wir auf Asphalt zwischen Gewächshäusern, dann ging es weiter auf einem steinigen Weg, durch den auch jetzt trotz der Trockenheit ein Bächlein floss.
Es gab keine starke, aber eine stetige Steigung und bald den Ausblick auf hohe Felswände.
Blühende Büsche säumten den Weg, der zunehmend schwieriger zu befahren wurde, weil das Gelände sich verengte und wir zeitweise nur wenig Platz oder gar keinen neben dem Bach hatten. Da mochte niemand mehr fotografieren.
Irgendwann erreichten wir wieder zivilisiertere Gegenden und der Weg mündete in eine asphaltierte Straße, die auf die Passhöhe führte.
Bis dahin ist allerdings Uwe nicht gekommen, weil der Akku seines Fahrrads fast leer war. Also haben wir beschlossen, umzukehren und auf demselben Weg bergab zum Campingplatz zu rollen.
Dabei war es möglich, noch ein paar Fotos von der Umgebung und den vereinzelt liegenden Fincas zu machen.
Es war eine sehr schöne Strecke, die bergauf wegen der vielen Steine und des Wassers schwieriger zu fahren war als bergab. Wir hatten ein bisschen Bedenken, als wir umgekehrt sind, dass die Gefahr auszurutschen größer wäre, aber die Bedenken wurden glücklicherweise zerstreut und es hat einfach Spaß gemacht. Uwe allerdings weniger, weil er Befürchtungen hatte, den Heimweg teilweise schieben zu müssen. Ging aber alles gut!
Bei sommerlichen Temperaturen sind wir wieder zu Fuß zur Musikveranstaltung auf der Terrasse am Meer in Ortsmitte von Isla Plana gegangen. Schon vormittags wurde es sehr warm und erste Strandbesucher richteten sich ein.
Nach der Erfahrung vom letzten Samstag, als sich zu Mittag lange Schlangen an der Theke bildeten, haben wir uns dieses Mal sofort mit Getränken und Tapas in Form von Tortilla de patatas (Kartoffeltorte), albóndigas (Fleischbällchen) und cerdo en salsa de tomate (Schweinefleisch in Tomatensauce) eingedeckt.
Da wir früh genug angekommen waren, gab es für uns noch einen Platz am Terrassenrand mit Meerblick. Als es später keine freien Plätze mehr gab, wurde auch die Treppe von jungen spanischen Familien genutzt.
Von unserem Platz aus sahen wir einen Standup Paddler vorbeiziehen und konnten Jungen beobachten, die von der Klippe bei der Kirche gegenüber ins Meer sprangen.
Die Musik animierte auch uns zum Tanzen, nur war es ziemlich schweißtreibend, sich in der Sonne zu bewegen. Nach drei Stunden auf der Terrasse sind wir lieber zurückgekehrt nach Los Madriles und haben in Badekleidung und schwimmend den Nachmittag verlebt. Gegen Abend haben wir uns dann noch mit einem Glas Weißwein im letzten Sonnenschein sitzend mit dänischen Nachbarn unterhalten. Ein rundum schöner Tag!
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