29. November Playa Granada (poniente) bei Motril und in Salobreña

Vor Sonnenaufgang hat eine Amsel laut und lange gesungen, als ob Frühling wäre. Wunderbar! Auch wunderbar, dass unsere Alde-Heizung wieder die ganze Nacht störungsfrei gearbeitet hat, was zusätzlich für gute Laune beim Aufstehen sorgte. Gestern hatte sie gegen Morgen ihren Dienst quittiert und ließ sich einfach nicht wieder starten. Kühles Duschwasser war die üble Folge! Wir haben daraufhin einen mobilen Alde- Service in Spanien, einen Norweger, angerufen. Er kommt nächste Woche in unsere Gegend und wir sollen Montag einen Termin vereinbaren. Aber was soll der Mann machen bei solch seltsam unregelmäßigen Störungen?

Wir hatten uns für heute vorgenommen, nach Salobreña zu fahren, um Gas zu tanken und anschließend zu Fuß den Ort auf dem Felsen zu erkunden.

Hingefahren sind wir auch, aber als wir getankt hatten, waren gerade alle Parkplätze vor dem Häuschen frei, in dem Waschmaschinen und Wäschetrockner von der Tankstelle zur Verfügung gestellt werden. Wir konnten quer über alle Plätze vor der Türe parken und sämtliche Schmutzwäsche auf einmal waschen und trocknen. Dazu kauft man token in der Tankstelle und hat die Wahl zwischen zwei Waschmaschinengrößen.

Ich habe vergessen, ein Foto zu machen. Das Waschhaus liegt rechts außerhalb des Bildes, nur die eingezeichneten Parkplätze davor sind auf diesem Foto zu erkennen.

Während die Maschinen für uns arbeiteten, haben wir nebenan eingekauft. Avocados, eine Mango und eine Cherimoya, alles aus hiesigem Anbau. Zum Schluss hat Uwe noch den Reifendruck am Vagabund optimiert, weil die Station direkt neben dem Waschhaus so günstig lag für uns. Als alles erledigt war, wollten wir lieber zurück zu unserem schönen Platz und haben die Erkundung von Salobreña auf morgen verschoben. Wir haben uns die Cherimoya beim Mittagessen geteilt und als Nachtisch schmeckt sie gut. Ein bisschen wie eine reife Birne und ziemlich süß.

Es war so windstill und warm, dass wir den ganzen Nachmittag draußen sitzend verbracht haben. Am Spätnachmittag saßen einige Leute an der Bonobo-Strandbar, Kinder badeten sogar und einige Leute sonnten sich auf dem Strand.

Dann kamen noch Standup-Paddler vorbei und wir fühlten uns nach Französisch-Polynesien versetzt. Bei Huahine hatten wir sie zum ersten Mal gesehen, als wir mit unserem Segelboot dort vor Anker lagen.

28. November Motril, Zuckermuseum

Es war morgens so warm und windstill, dass wir erstmal nur auf unserem Platz geblieben sind und die Sonne genossen haben. Unsere Umgebung ist ja wirklich sehr schön und gepflegt und lädt zum Bleiben ein.

Der Golfplatz wird ständig gepflegt, aber auch bei uns wird täglich bewässert und heruntergefallene Palmwedel werden eingesammelt.

Inzwischen sind einige Wohnmobile dazugekommen: Deutsche, Franzosen, Engländer und Iren, die mit Kindern reisen.

Wir haben nette deutsche Nachbarn, mit denen wir heute ins Gespräch gekommen sind. Sie haben hier schon mehrmals wochenlang gestanden (wir stünden auf „ihrem“ Platz) und kennen die Franzosen nebenan auch schon von ihren früheren Aufenthalten. So leer wie jetzt haben sie es noch nicht erlebt. Wir waren wohl früh genug angekommen, denn seitdem kommen täglich mehr Wohnmobile. Es gefällt offensichtlich nicht nur uns hier!

Nachmittags wurden wir unternehmungslustig. In google maps hatten wir gesehen, dass es in Motril ein Zuckermuseum gibt und sind hingeradelt. Es öffnete um vier Uhr und wenig später kamen wir an.

Wir waren die einzigen Besucher. Eine sehr nette Dame nahm uns in Empfang und hat uns auf Englisch erklärt, was es zu sehen gebe.

Zunächst haben wir im Eingangsraum rundherum an den Wänden viele Tafeln mit Erklärungen (auch auf Deutsch) und Abbildungen angesehen, auf denen über 1000 Jahre Zuckerrohranbau in Motril berichtet wurde.

Die Araber haben im 8. Jahrhundert das Zuckerrohr nach Motril mitgebracht und damit der Stadt eine lange Blütezeit beschert. Hunderte von Menschen waren mit der Zuckerherstellung beschäftigt. Angefangen vom Anbau über die Ernte des Zuckerrohrs bis zur Verarbeitung und daneben auch mit der Beschaffung des Feuerholzes und der Herstellung der Tontöpfe, in denen die Zuckerhüte entstanden und die nur einmal benutzt werden konnten.

Nach dem theoretischen Teil wurde uns ein kurzes Video vorgespielt und dann kam der anschauliche Teil des Museums. Zunächst ein paar Zuckerrohrpflanzen.

Dann gelangten wir in den früheren Produktionsraum der Fabrik La Palma, aus dem wir schon vorher das Geratter der alten Zuckermühle gehört hatten. Hiermit wurde das Zuckerrohr zwischen zwei Walzen zermahlen.

Auf einer Seite schob ein Mann das Rohr hinein, auf der anderen Seite stand ein zweiter, der es herauszog, damit es noch einmal durchgeschoben werden konnte. Eine gefährliche Arbeit, weil man Gefahr lief, mit dem Arm zwischen die Walzen zu geraten.

Auch Ernte und Transport mit Eseln war dargestellt.

Eine riesige Presse stand daneben, womit der Saft aus dem Zuckerrohr herausgepresst wurde.

Sie bestand aus mehreren Baumstämmen.

Am Ende des Rundgangs war der schwierige Kochvorgang veranschaulicht, in dem der Zuckerrohrsaft gereinigt und immer mehr eingedampft wurde, bis zuletzt Zuckerhüte in Tonformen entstanden. Wir bekamen abschließend Gelegenheit, uns von der netten Dame offen gebliebene Fragen beantworten zu lassen und erfuhren, dass die letzte Zuckerfabrik erst vor fünfzehn Jahren geschlossen hat. Nachdem es schon einmal einen Niedergang gegeben hatte, weil es z. B. keine Bäume mehr gab, die man zum Zuckerkochen verfeuern konnte, war mit Beginn der Industrialisierung die Zuckerherstellung wieder möglich geworden.

Heutzutage wird um Motril anderes angebaut wie Avocados, Mangos, Papayas und die uns bisher unbekannte Cherimoya.

Wir wurden in einen Innenhof entlassen, von dem aus wir in einen weiteren gelangten.

Durch das Gebäude, das dem Zuckerfabrikanten von La Palma gehört hatte und heute Teil einer Universität ist, kamen wir zurück auf die Straße.

27. November Playa Poniente, Motril

Es wehte nachts und den ganzen Tag heftig. Der Wind bescherte uns blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein. Wir haben morgens allerlei Nützliches erledigt wie Abwasser in einen Gulli zu entsorgen und Wasser an der Stranddusche zu nehmen und haben dazu kurz unseren Platz verlassen.

Mit den Fahrrädern haben wir anschließend einen Ausflug durch Felder zum nächsten Ort, nach Salobreña, unternommen.

Genau wie bei uns in Motril, gibt es einen Hotelteil am Strand und den alten Ort. Der sieht typisch andalusisch aus mit seinen weißen Häusern, die an einem Felsen „kleben“ und von einer Burg überragt werden. Wir haben eine Runde durch die belebten Einkaufsstraßen am Fuß des Felsens gedreht, dann sind wir ein Stück am Strand entlang zurückgeradelt.

Heute gab es durch den Wind richtige Brandung.

Wir mussten, wie auf dem Hinweg, den Fluss Guadalfeo überqueren und einen großen Bogen landeinwärts fahren. Hier kam uns dieses ungewöhnliche Gespann entgegen.

Zwischen Salobreña und Motril liegt ein ausgedehntes Feuchtgebiet, das vielen Tieren eine Heimat bietet.

26. November Playa Poniente, Motril

Während Uwe morgens freie Bahn haben möchte für seine Aufräumarbeiten, ist Gisela am Strand entlangspaziert.

Die Außenanlage des Golfhotels nebenan wirkt sehr einladend, aber recht verlassen.

Weil der Fahrradweg zur Stadt so gut ist, haben wir ihn heute gleich noch einmal genommen. Dieses Mal, um den großen Alcampo-Supermarkt aufzusuchen und dessen Angebot zu beforschen. Außerdem haben wir dort das freie Wlan genutzt, weil der Mobilfunkanbieter Simyo uns auf unserem Parkplatz keinen guten Empfang bietet. Hier nutzen die vielen GB nichts, die wir eigentlich zur Verfügung hätten.

Den übrigen Tag haben wir mit Lesen und in der Sonne draußen sitzend verbracht und auf’s Wasser geguckt.

Uwe hat mal mit der neuen Gießkanne Wasser an der Stranddusche geholt und unseren Wasservorrat ergänzt. Strom bekommen wir reichlich von unseren Solarpaneelen, das Gas reicht trotz nächtlichen Heizens auch noch für ein paar Tage.

25. November Playa poniente, Motril

Als wir heute Morgen rausgeguckt haben, standen wir in einem See. Neben uns liefen mehrere Wassersprenger und bewässerten nicht nur das Gras, sondern auch die Wege rundum. Im Sommer sicher notwendig, jetzt nach dem Regen etwas überflüssig. Da wir gar nicht aussteigen konnten, ohne nasse Füße zu bekommen, haben wir uns im selben Areal einen trockenen Platz gesucht. Hier stehen wir auch deshalb noch besser, weil die Solarpaneele den ganzen Tag Sonne bekommen.

Am späten Vormittag sind wir zum Club nautico geradelt und haben uns angesehen, wo wir 2009 mit unserem Boot gelegen haben.

Unser Gästeliegeplatz am Kopf des Stegs war heute frei.

Über einen Fahrradweg sind wir anschließend nach Motril zum Einkaufen gefahren. Ein paar Lebensmittel aus dem Supermarkt und eine Gießkanne aus dem Heimwerkermarkt konnten wir gut auf den Fahrrädern transportieren.

Auf dem Heimweg kamen wir an einem anscheinend gut besuchten Campingplatz vorbei.

Uns gefallen unser Platz und unsere Aussicht besser!

24. November Campanillas nach Motril

Trotz der Straße, die direkt hinter unserem Übernachtungsplatz entlangging, haben wir gut geschlafen. Die Sonne schien schon, als wir endlich aufgewacht sind. Vor der Abfahrt konnten wir noch Wasser nehmen und außerhalb beim Roller team die Entsorgung benutzen.

Über die gebührenfreie A7 ging unsere Fahrt heute hundert Kilometer in eleganten Schwüngen oberhalb der Küste bis kurz vor die Hafenstadt Motril. Wir sind hinuntergefahren zu einem Parkplatz unter Palmen an der Playa poniente neben dem Golfclub Los Moriscos.

Uns gefällt es hier sehr und wir planen, ein paar Tage zu bleiben. Es ist zwar nur ein Parkplatz, aber wir stehen in einem Palmenhain und gucken direkt auf die See.

Hinter uns ragen in der Ferne die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada bei Granada.

Bei einem kurzen Strandspaziergang haben wir Kitesurfer beobachtet, die über das Wasser schossen.

Wir waren faul und haben sonst nichts unternommen, ein bisschen auch, weil so windig war. Wir wollen, sobald es weniger weht, mit den Rädern nach Motril zum Hafen fahren. Es soll einen Radweg dahin geben. In der Marina Motril lagen wir 2009 mit unserem Segelboot und haben von da aus einen Ausflug nach Granada gemacht.

23. November Fuengirola nach Málaga

Bis auf ein sehr lautes Motorrad hat uns in der Nacht auf dem Parkplatz neben der Moschee in Fuengirola nichts gestört. Morgens schien endlich wieder die Sonne!

Gegen halb elf sind wir Richtung Málaga aufgebrochen. Praktischerweise lag die Auffahrt auf die Küstenstraße A7 nur zwei Kreisverkehre entfernt.

Wir hatten uns zwei Plätze außerhalb von Málaga in Flughafennähe zur Auswahl ausgesucht, die beide zu Wohnmobilbetrieben gehören, Gästen Plätze mit Ver- und Entsorgung bieten und eine Busverbindung ins Zentrum haben.

Beim ersten Platz, bei der Firma Seyla, wurden wir ohne Begründung abgewiesen. Wie gut, dass es Plan B gab und daß nur wenige Kilometer entfernt an derselben Straße die Firma Cercampa (oder Carcampa, wie sie auf der Webseite und bei google maps heißt) uns aufnahm.

Zunächst konnten wir neben dem Büro vom Wohnmobilvermieter schon den Grauwassertank leeren. Inzwischen hatte der Mann im Büro den Wärter vom verschlossenen Platz angerufen und das große Schiebetor öffnete sich für uns.

Wir konnten wählen, ob wir draußen oder in der Halle stehen wollten. Wir sind lieber in der Sonne geblieben und bekamen den Stromanschluss von dem freundlichen Mann per Kabeltrommel nach draußen gelegt. Es ist zwar nicht schön hier, aber sicher.

In der Nähe gibt es eine Haltestelle vom Bus 25, mit dem wir innerhalb einer halben Stunde im Zentrum von Málaga waren. Die Altstadt, in die wir sofort gekommen sind, präsentierte sich schon weihnachtlich dekoriert.

Bald standen wir vor der Kathedrale, die wir einmal umrundet und auf deren Rückseite wir staunend einen blühenden Baum entdeckt haben.

Wenig später sahen wir die maurische Burg und darunter das römischen Amphitheater der Stadt.

Auf dem großen Platz davor herrschte viel Betrieb von flanierenden Menschen. Wir sind auf der Suche nach dem Picassomuseum weiter um die Kathedrale gegangen.

In einer unscheinbaren Gasse haben wir es schließlich gefunden.

Picasso ist in Málaga geboren und deshalb gibt es hier dieses schöne Museum mit Werken aus allen Perioden seines Schaffens. Wir hatten Glück, dass überhaupt kein Andrang herrschte und wir uns alles in Ruhe betrachten konnten. Das Gebäude an sich ist schon sehenswert. In den Ausstellungsräumen durfte man nicht fotografieren.

Nach einer Kaffeepause haben wir noch ein wenig die Altstadtgassen erkundet und das Leben und Treiben genossen.

Dann zog es uns zum Hafen, in dem wir schon zweimal mit Kreuzfahrtschiffen nach einer Atlantiküberquerung gelegen haben. Einmal war es ein Schiff von Costa, beim zweiten Mal ein großer Segler, die Royal Clipper. Heute machte auch ein Schiff von Costa hier Station auf der Reise vom Mittelmeer in die Domenikanische Republik.

Die Hafenpromenade war genauso voller Leben wie die Stadt.

Wir sind bis zum Leuchtturm gewandert und haben das russische Segelschiff angeguckt, das dort liegt, den Nachbau eines Schiffs aus dem 18. Jahrhundert.

Dann sind wir umgedreht und zur Endstation des Busses an der Uferstraße gegangen.

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit waren wir zurück im Vagabund.

22. November Marbella nach Fuengirola

Bis morgen soll uns das riesige Tiefdruckgebiet noch Regen bringen, das über der Biskaya liegt. Die ganze Nacht über und auch bis heute Mittag hat es unentwegt gegossen. Unser Vagabund ist glücklicherweise dicht!

Um Viertel vor neun waren wir am mit dem „Gasmann“ vereinbarten Treffpunkt, wofür wir schon früh aufgestanden waren. Um zehn nach neun hat Gisela ihn angerufen und an den Termin erinnert, was ihn sehr überrascht hat. Er kam dann aber eine Viertelstunde später mit seinem PKW, lud unsere Flasche in den Kofferraum und war noch eine Viertelstunde später mit der gefüllten Flasche zurück. Wir haben 29 € für die Füllung bezahlt.

Über die Autovía del Mediterráneo sind wir anschließend im strömenden Regen nach Fuengirola gefahren.

Auf dem fast leeren Parkplatz neben einer Moschee konnten wir uns einen Platz am Rand auf Schotter aussuchen, wo wir aussteigen konnten, ohne in einer Pfütze nasse Füße zu bekommen.

Gut beschirmt sind wir zu dem Beep-Laden gegangen, den wir auf der Webseite des Mobilfunkanbieters Simyo als Vertriebsladen gesehen hatten, und haben uns jeder eine SIM-Karte gekauft. Simyo bietet unschlagbar günstige Preise! Wir haben für die SIM-Karte 10 € bezahlt, die aber schon zum Surfen benutzt werden können. Dann haben wir den Prepaidtarif für 17 € gebucht, mit dem wir nun 32 GB pro Monat zur Verfügung haben. Und falls wir Guthaben übrig haben, verfällt es nicht, sondern wird in den nächsten Monat übernommen. Super! Die beiden Männer in dem Laden sprachen Englisch und haben uns alles erklärt und eingerichtet. Es gab keine Probleme. Sie sind es gewöhnt, ausländische Kunden zu haben. Da eine spanische Adresse gefordert war, haben sie einen Campingplatz angegeben. Etwas umständlich ist nur, dass wir das Aufladen von Geld nur in bar in einem autorisierten Geschäft erledigen können, weil wir keine spanische Kreditkarte besitzen. Aber das nehmen wir gerne in Kauf!

Auf dem Parkplatz wurde es gegen 14 Uhr wahnsinnig betriebsam. Ordner kamen und regelten das Chaos. Irgendwann dämmerte uns, dass die Autos wohl Muslimen gehörten, die zum Freitagsgebet in die benachbarte Moschee kamen. Eineinhalb Stunden später waren fast alle wieder weg und der Platz so leer und ruhig wie zuvor. Inzwischen zeigte sich auch mal wieder die Sonne!

Wir sind zu einem Stadtbummel aufgebrochen. Zuerst zum Paseo marítimo.

Dann zum Fischereihafen mit den ewig hungrigen Möwen, die auf Fischabfälle hofften.

Und daneben zum Yachthafen mit vielen Lokalen.

Von hier aus haben wir den Marktplatz gesucht, von dem auch Wohnmobilfahrer berichtet haben, die dort gerne stehen. Samstags und dienstags ist dort Markttag.

Wir fanden es nicht verlockend, dort den morgigen Markttag im Getümmel zu verbringen und waren ganz froh über unseren Parkplatz.

Genau am Marktplatz wurden wir von Gitarrenklängen in ein Lokal gelockt und haben uns spontan an einen gerade frei gewordenen Tisch gesetzt.

Wie wir im Gespräch mit einer Tischnachbarin und dem Wirt erfuhren, waren wir in eine schwedische community geraten. Der Wirt und seine Frau aus Stockholm haben das Lokal gerade erst übernommen und heute fand dort ein „Sängerwettstreit“ unter den schwedischen Residenten statt, in dessen Ende wir geraten sind. Es herrschte eine schöne Stimmung. Allerdings spanisch war hier nichts. Der Wirt stellte uns die Getränke mit dem Wort „prego!“ hin, „bitteschön!“ auf italienisch.

Als die Gesellschaft sich auflöste, sind wir zum Essen in eine Pizzeria gegangen, die wir uns schon mittags ausgesucht hatten. Hier stellte sich bald heraus, dass auch niemand aus Spanien uns bewirtete, sondern Italiener aus Südtirol. Die Pizza war erstklassig und auch die Freundlichkeit der Bedienung war herzerwärmend!

21. November Marbella Playa de la Víbora

Auch in Südspanien an der Costa del Sol gibt es trübe Novembertage! Es regnete heute fast ununterbrochen. Die Gullis auf unserem Parkplatz konnten die Wassermassen gar nicht fassen. Gisela hat Uwe deshalb zur Zahnklinik gefahren und dann auf einem anderen Strandparkplatz gestanden, um auf ihn zu warten. Hier floss das Regenwasser auch in Strömen den Berg hinunter, aber es gab keine großen Pfützen.

Und sie stand hier genau wie vorher mit Aussicht auf Dünen, Strand und Meer.

Sie hat mal einen Spaziergang zur Zahnklinik gemacht, als es gerade nicht regnete.

In dem kleinen Einkaufszentrum, in dem die Klinik liegt, gibt es einen Laden mit deutschen Zeitungen. Das kommt nicht von ungefähr.

Wie Uwe später erzählte, gab es außer ihm noch mehr deutsche Patienten. Der junge Zahnarzt, der ihm die neue Krone gemacht hat, kommt aus Neuß.

Uwe war fasziniert von der Computertechnik, mit deren Hilfe seine Krone hergestellt wurde. Um 11 Uhr war sein Termin, um 12 Uhr kam er zurück, weil die fertige Krone noch gebrannt werden musste, um 13 Uhr 30 wurde sie eingeklebt und schon war alles erledigt! Toll! Es hat durchaus Vorteile, sich in einer solchen Situation in einer Gegend mit viel gehobenem Tourismus aufzuhalten!

Nachmittags sind wir losgefahren, haben unsere Tankflasche mit GPL betankt und in Cala de Mijas 10 Kilometer weiter auf dem kommunalen Wohnmobilplatz den Wassertank gefüllt. Brauchwasser konnten wir auch dort ablassen.

Bleiben wollten wir auf diesem trostlosen Platz keinesfalls und haben uns über die vielen anderen Wohnmobile gewundert, die hier standen.

Wir sind zurückgefahren Richtung Innenstadt Marbella, und haben uns auf den Strandparkplatz gestellt, auf dem wir morgen um neun Uhr mit dem Mann verabredet sind, der unsere deutsche Gasflasche füllt. Hier herrschte ein ziemliches Gedränge von Autos. Anscheinend ist das Lokal Trocadero sehr gut besucht, zu dem der Parkplatz auch gehört. Wir haben mal seine Webseite angesehen und erfahren, dass es sehr gehoben und bis ein Uhr nachts geöffnet ist. Bei der Vorstellung von türenknallenden an- und abreisenden Gästen hat es uns so gegraust, dass wir zurückgefahren sind auf unseren Tagesplatz an der Playa de la Víbora. Der ist im Gegensatz dazu sehr ruhig. Als einziges Geräusch hört man das Meeresrauschen.

20. November Playa Perla Blanca, Marbella

Unser Parkplatz ist wirklich super! Die Nacht war ganz still und morgens konnten wir beim Frühstück Fischern, die mit ihren Booten direkt vor dem Strand lagen, bei der Arbeit zusehen.

Leider kam die Sonne nur kurz und es zogen Wolken auf.

Wir haben nach dem Frühstück im Internet nach einer Möglichkeit gesucht, unsere deutsche Gasflasche füllen zu lassen, damit wir wieder eine backup haben. Erstaunlicherweise sind wir sogar in Marbella fündig geworden bei gasbottlerefill und haben telefonisch vereinbart, am Freitag morgens früh dort zu sein. Wir wollten ungern heute unseren schönen Platz verlassen, denn morgen hat Uwe ja seinen Zahnarzttermin, den er von hier aus zu Fuß wahrnehmen kann.

Den Weg zur Zahnklinik sind wir heute schonmal gegangen und dann noch ein Stück weiter zum Einkaufen. Wir hatten jeder einen Schirm dabei und so hat uns der sanfte Regen ohne Wind nichts ausgemacht. Eine ferreteria und ein gut sortierter Supermarkt waren lohnende Ziele für den Spaziergang. Das Beste im Supermarkt war eine elektrische Apfelsinenpresse und daneben Flaschen, die man sich in Selbstbedienung füllen konnte. Den Saft gab es direkt, als wir zu Hause waren, zum Mittagessen.

Die Fischer sind gegen Mittag weggefahren. Wenig später kamen Taucher mit Harpunen, die von unserem Strand aus auf die Jagd gingen. Eine sie begleitende junge Frau suchte den Strand mit einem Metalldetektor ab. Wir saßen gemütlich im Trockenen, konnten dabei die Umgebung beobachten und lesen (immerhin unter einer Palme!)

Am Spätnachmittag in einer Regenpause haben wir nochmal draußen eine Runde gedreht. Wenige Menschen und eine Katze sahen wir, die gut beschirmt unter einem Busch saß und anscheinend auf Futter wartete.